Unsere Geschichte
Die Ursprünge der heutigen Pauluskirche gehen auf das Mittelalter vor 1250 zurück. Als Namensgeber diente der Schutzpatron der Stadt, St. Georg. Mit dem Reformationsvollzug 1611 wurde kirchengemeindlich die presbyteriale Ordnung eingeführt. Auf der Grundlage des 1650 erlangten Parochialrechts auch für die Lutheraner erbauten diese 1739 die kleine Kirche, während die große Kirche den Reformierten als Gotteshaus diente. Von 1821 datiert die Vereinigungsurkunde beider Gemeinden zur Kirchenunion, die allerdings erst 1824 nach Klärung von Differenzen zum Tragen kam. Später, ab 1912, hieß die große Kirche Pauluskirche und die kleine Kirche Lutherkirche. Aus Anlass des 175-jährigen Vereinigungsjubiläums fanden eine Festveranstaltung und eine vielbeachtete Dokumentenausstellung in der Pauluskirche statt.
Mit Bergbau und Stahlverarbeitung wurde Hamm in der Mitte des 19. Jahrhunderts das östlichste Industriezentrum des Ruhrgebiets. In der sog. Westenheide, westlich der Bahnlinien, entstanden zwei große Drahtwerke und damit große Arbeitersiedlungen. 1898 wurde für den westlichen Stadtteil eine eigene Pfarrstelle geschaffen und 1903 wurde die Christuskirche eingeweiht. 1913 kam das Gemeindehaus an der Christuskirche dazu.
Im Gebiet nördlich der Lippe wurde 1937/38 die Johanneskirche als eine der wenigen Kirchen in der Zeit des Nationalsozialismus errichtet. Sie hat bis heute eine wichtige kulturhistorische Bedeutung.
1956 wurde im Südosten ein weiterer Pfarrbezirk geschaffen.
Vier Jahre später – 1960 – wurde die Erlöserkirche eingeweiht.
Im Westen waren inzwischen drei Bezirke entstanden und 1967 wurde die Apostelkirche am Ende der Lange Straße eingeweiht.
Im gleichen Jahr entstand das dazugehörige Gemeindehaus. Dieser Bereich gehörte dann von 2008 bis 2012 zur Kirchengemeinde Herringen und nun wieder zur Kirchengemeinde Hamm.
Mittlerweile wurde das gesamte Gebäudeensemble verkauft und die Kirche seit 2023 entwidmet.
Trotz deutlichem Rückgang der Gemeindegliederzahlen seit den 70er Jahren entstanden weitere große Gemeindegebäude:
1970 das Martin-Berthold-Haus an der Johanneskirche, 1971 das Lutherzentrum, 1976 das Gemeindezentrum Alleestraße für den 3. Pfarrbezirk (Süd),1986 das Gemeindehaus an der Erlöserkirche.
Der Rückgang von Gemeindegliedern und finanziellen Mitteln führte jedoch zu strukturellen, baulichen Veränderungen. Nach 2008 wurde das Gemeindehaus Marker Allee geschlossen, ebenso das Gemeindezentrum Alleestraße. Die Erlöserkirche musste abgebrochen werden. Die Lutherkirche wird als Jugendkirche für den Kirchenkreis genutzt.
Die Evangelische Kirchengemeinde Hamm ist eine große und lebendige Kirchengemeinde mit einem vielfältigen Angebot. Sie bietet Gottesdienste, Einrichtungen, Gemeindeveranstaltungen und Aktionen für alle Altersstufen und Lebenssituationen an.
Zentrale Kirche der Kirchengemeinde Hamm ist die Pauluskirche in der Stadtmitte. Sie bildet nicht nur einen räumlichen Mittelpunkt, sondern hat mit der „Stadtkirchenarbeit“ eine bezirks- und kirchengemeindeübergreifende Funktion.