Andacht zum letzten Sonntag nach Epiphanias, 31.1.2021 von Pfarrerin Christel Schmidt

„Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“

(Jesaja 60,2) Wochenspruch für den letzten Sonntag nach Epiphanias



Gibt es endlich Licht am Ende des Tunnels? Wann kann ich mein „norma-les“ Leben wiederhaben? Ungeduld macht sich breit. Die langanhaltende Pandemie macht uns zu schaffen, schränkt unser Leben ein, macht mürbe, müde. Dazu kommt die dunkle und trübe Jahreszeit, die sich auf das Gemüt legt. Dunkel umhüllt uns.
Diese Erfahrung kennt auch der Prophet Jesaja: „Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker.“ So schreibt er es in einer Zeit, in der Gottes Volk ungeduldig geworden ist. Die Menschen sind zurück aus der Gefangenschaft, doch die Stadt Jerusalem ist zerstört. Kein Licht am Horizont, keine Aussicht auf eine bessere Zukunft. Doch der Prophet  fährt fort: „Über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“

Mitten hinein in unsere Dunkelheit wird uns zugesagt: Gottes Herrlichkeit erscheint über dir, auch wenn sie noch von Dunkelheit und Hoffnungslo-sigkeit bedeckt ist. Manchmal blitzt sie auf, manchmal ist sie zu erahnen.

Über dir geht auf der Herr! 

Wie die Sonne, die aufgeht, die scheint, auch wenn sie von Wolken verdeckt wird. Die Sonne ist da, auch wenn du sie nicht siehst. So ist Gott da und umgibt dich mit seiner Liebe, auch wenn du das nicht wahrnimmst. Wie die Sonne durchbricht, wenn die Wolken aufreißen, so möge Gottes Herrlichkeit in dein und mein Leben hineinleuchten und uns unseren Weg im Vertrauen auf Gott gehen lassen, gerade auch in dunklen Zeiten!

Christel Schmidt, Pfarrerin