Liebe Schwestern und Brüder,
auch wenn es in diesem Jahr aufgrund der besonderen Situation zu den Osterfeiertagen keine Gottesdienste in unseren Kirchen, keine Andachten auf unseren Friedhöfen und kein Osterfrühstück geben kann, Ostern fällt nicht aus. Ostern findet statt! Die Botschaft von Ostern hat Gültigkeit, und vielleicht benötigen wir diese frohmachende Nachricht des Evangeliums in diesem Jahr ganz besonders. Jesus lebt. Er hat die Macht des Todes besiegt.
Auch wenn wir Krankheit, Sterben und Tod vor Augen haben, wir dürfen wissen: Der Tod ist besiegt. Auch wenn Vieles uns ängstigt, wir dürfen wissen: "Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn." So schreibt es Paulus im Römerbrief Kapitel 8. Dort beschreibt er auch das Seufzen und Leiden der Schöpfung, aber er lebt von der Hoffnung, die uns Christen und Christinnen mit der Auferstehung Jesu geschenkt ist.
Ostern ist ein Fest, das Mut macht, ein Fest, das Hoffnung schenkt. Wir feiern das Leben, das Jesus uns schenkt. Er hat gesagt: Ich lebe und ihr sollt auch leben. Er ist nicht im Tod geblieben. Sein Tod hat den Tod besiegt. Darum feiern wir Ostern – auch in diesem Jahr.
Das Licht der Ostersonne scheint durch das Kreuz hindurch, macht unsere Dunkelheit hell. Ostern weitet den Blick. Ostern verändert die Sichtweise. In unseren Alltag mit allen Nöten und Fragen, die uns beschäftigen, strahlt das Licht der Ostersonne. Vielleicht zünden Sie zu Ostern eine Kerze an, damit das Osterlicht auch Ihr Herz erreicht. Vielleicht lesen sie die schönen Ostergeschichten aus der Bibel. Im Lukasevangelium im 24. Kapitel wird von den Frauen erzählt, die zum Grab Jesu gehen. Doch der Stein ist weg, das Grab ist leer. Der Engel sagt zu ihnen:
Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Und die beiden Freunde Jesu erleben auf dem Weg nach Emmaus, wie der Auferstandene an ihrer Seite ist. Erst am Abend erkennen sie, dass Jesus die ganze Zeit bei ihnen war. Sie können das nicht für sich behalten, gehen umgehend zurück zu den andern Freunden, die in Jerusalem geblieben sind.
Aber auch die sind längst erfüllt von der Osterfreude und bekennen:
Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!
Die Osterbotschaft breitet sich aus – bricht sich Bahn.
Christian Fürchtegott Gellert hat dies 1757 in seinem bekannten Osterlied auf seine Weise zum Ausdruck gebracht
Ihnen wünsche ich ein gesegnetes Osterfest!
Möge die Osterfreude Ihr Herz erfüllen,
das Licht der Ostersonne Ihren Blick weiten,
die Osterbotschaft Sie begleiten!
Ihre Pfarrerin Christel Schmidt